1896 - 1928
 Ballade auf die ewig ruhmlosen Dichter Von Menschen gehaßt, von Göttern verachtet, wie alte Fürsten gestürzt und verbittert verwelken die Verlaines: ihnen bleibt der Reim reichlich und silbern als Reichtum übrig. Die Hugos mit ihren " Les Chatiments" berauschen sich am fruchtbaren Zorn der Olympier. Ich aber werde eine Ballade der Trauer den Dichtern widmen, die ruhmlos sind. Und wenn die Poes auch unglücklich waren und die Baudelaires lebten als Tote, die Unsterblichkeit ist ihnen geschenkt. Niemand freilich schildert ihr Leben, und eine schwere Finsternis bedeckt der Verse Schöpfer, die ungeehrt dichten. Ich aber bringe als heilige Gabe eine Ballade den ruhmlosen Dichtern. Der Menschen Verachtung bedrückt sie, doch schreiten sie voran, ungebeugt und blaß, ihrer tragischen Täuschung erlegen, daß in der Ferne der Ruhm sie erwarte, keusch und zutiefst freundlich. Aber im Wissen, dass sie alle vergessen, beweine ich traurig in meiner Ballade die Dichter, die ruhmlos sind. Und irgendwann in künftigen Zeiten sollen die Menschen einander sich fragen, welch ruhmloser Dichter die magere Ballade auf die Dichter schrieb, die ruhmlos sind? |